Blind und selbstbestimmt

Meine Erkrankung

Hallo, ich bin Chris. 2007 bekam ich die Diagnose Retinitis pigmentosa. Ich war zu geschockt, um zu weinen. Meine Frau hatte es da besser. Sie konnte ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Im Nachhinein klingt es komisch, dass ich sie getröstet habe.

Ich hatte da ja schon so ein Gefühl, dass meine Augen nicht mehr mitmachen, und nun wurde es ärztlich bestätigt. Dennoch war da so ein Gefühl der Leere in mir. Viele Fragen kamen auf: Wie soll es jetzt bloß weitergehen? Beruflich wie privat. Werde ich es schaffen? Ich war doch bis jetzt ein selbständiger Mann. Bin ich ab sofort auf ständige Hilfe angewiesen? Für jede Kleinigkeit?

Die Jagd nach Informationen

Glücklicherweise bekam ich von meiner Ärztin direkt mit der Diagnose nützliche Tipps. Sie nannte mir einen Termin für eine bald stattfindende Messe für sehbehinderte Menschen und informierte mich grob über Leistungen und Angebote für meinen Personenkreis. So begann der mühselige Weg auf der Jagd nach Informationen.

Sicherlich helfen dir heute diverse Suchmaschinen. Aber was ist, wenn du noch nicht mal weißt, was du als Suchwort eingeben sollst. Ich hätte mir damals eine Stelle, ein Dokument gewünscht, um sofort viele nützliche Informationen zu finden.

Dieser neue Lebensabschnitt ist sehr steinig. Nicht nur war er das für mich, sondern auch für meine Frau. Viele Abende gingen ins Land, nur um immer tiefer in die Materie einzutauchen. Dabei haben wir von so viel Leid gelesen und dabei hatten wir doch bereits genug davon. Manchmal eher zufällig, manchmal gezielt fand ich Informationen.

Gebündelt fand ich diese dann natürlich auf diversen Messen. Es war tatsächlich sehr interessant, welche Hilfsmittel sehbehinderte und blinde Menschen unterstützen. Überhaupt welche Hilfen angeboten werden. Ich war begeistert und hatte Hoffnung weiterhin selbständig durch mein Leben zu gehen.

Unsere Angebote, die deine Suche abkürzen

Auf unserer Webseite wollen wir dir eine Abkürzung anbieten. Ohne stundenlanges Gestocher im Nebel des Internets. Mit mehr Informationen und vielen Tipps, die ich mir damals an einem Ort gewünscht habe.

Du erfährst hier mögliche finanzielle Nachteilsausgleiche wie Blinden- oder Sehbehindertengeld oder die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Der Alltag muss aber auch weiterhin gemeistert werden, daher kannst du hier lesen, welche Hilfen dir dafür zur Verfügung stehen. 

Meine ganz große Empfehlung für dich ist natürlich das iPhone. Ich betrachte es als mein wichtigstes Hilfsmittel im Alltag. Sicherlich kann es nicht immer die herkömmlichen Hilfsmittel ersetzen. Es sorgt bei mir aber für Spontanität und Selbstständigkeit. Warum? Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, was dir heute begegnen wird und wo du als blinder Mensch Unterstützung brauchen wirst. Einfach das iPhone in die Tasche und los. In deinem iPhone stecken Bildschirm-Lesegerät, Vorlesesystem, Barcode- und Geldscheinerkenner schon drin, wenn du es möchtest. Sogar an Fußgängerampeln hilft dir das iPhone weiter und verrät dir, ob die Ampel rot oder grün ist. Für all diese Anwendungen musst du natürlich dein iPhone blind bedienen können. Das funktioniert nach einem Training und viel Übung sehr gut. Irgendwann bedienst du dein iPhone wie sehende Menschen und wirst so wieder selbstständig. 

In unseren Trainings wollen wir dir die Bedienung des iPhones mit der. bereits installierten Bedienungshilfe "Voice Over" näher bringen. Du sollst so dein iPhone sicher steuern können. Im nächsten Schritt zeigen wir dir nützliche Anwendungen, die dir den Alltag vereinfachen. 

Achso: Mein Lebensmotto seit meiner Diagnose der Augenärztin lautet "Wenn ich jetzt noch den Kopf hängen lasse, bekomme ich es noch im Nacken!"

>

Regelmäßig kostenlose Tipps zu smarter Technik, wenn dein Augenlicht schwächer wird. Trag dich ein!